Ausgemergelte Hunde, heruntergekommene Häuser, zerrissene Poster, ständiger Smog – wenn nach diesen ersten Impressionen einer südchinesischen Stadt zum ersten Mal der Titel „Have A Nice Day“ eingeblendet wird, dann ist das schon nach diesen wenigen Sekunden Spielzeit der reinste Hohn. (Ironischerweise hat Regisseur Jian Liu, der Erschaffer dieser hoffnungserdrückenden Beton-Wüste, in den 90er Jahren selbst chinesische Landschaftsmalerei studiert.) Und wenn der Titel nach 75 Minuten zu Beginn des Abspanns noch ein zweites Mal auf der Leinwand erscheint, dann ist er an verbittertem Zynismus kaum noch zu überbieten - „Have A Nice Day“ ist eine schwarzhumorige Abrechnung mit einer abgefuckten, moralisch verendeten „schönen neuen Welt“: so etwas wie die chinesische Antwort auf „Fargo“ – nur noch viel aussichtsloser. Und in großflächig-minimalistischen Animationsbildern, die diese düstere Welt...
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